wie es kam...

Tja, irgendwie verlaufen meine Reisen immer katastrophal, was mir den Spitznamen "Dr. Katastrophe" einbrachte. Leider sind nicht mehr alle Reiseberichte vorhanden. In manchen Fällen nur noch ein "Beschwerdebrief"...

kreative (!) Anregungen sind willkommen!

Euer
Dr. K.

Montag, 21. November 2011

48 Stunden? - Mehr als genug!

2 Tage? Zu kurz, um was zu unternehmen oder gar zu erleben! – Quatsch!

Zur Vorgeschichte:
Eigentlich wollte ich am Mi. nach Athen fliegen. Aber die Gyrosfraktion wollte noch weniger arbeiten als ohnehin schon. Also Generalstreik. Mein Chef lies mich freundlicherweise am Mi. arbeiten. Aber Do. & Fr. musste ich frei nehmen. Dreck! Denn was macht man da im November?
Zeit für meine erste Couchsurfing-Erfahrung! Also schnell 5 Leute in Berlin angeschrieben. Einer hatte Zeit: ein Arzt. Zudem hätte er auch Fr. noch Spätschicht, also können wir was unternehmen. Topp!
Do. 13:45 mit der MFZ in einem Bulli nach Berlin (30 Piepen)
an der Grenze dann einen Stopp eingelegt. Dann die Info, dass ein LKW umgefallen ist => Vollsperrung! Also Landstr. Kurze Info an meinen „Host“, dass ich später komme. Kein Thema. Plötzlich SMS: Ich solle ich mir noch mehr Zeit lassen, da er sich beim Kürbissuppe kochen in den Finger geschnitten hatte. Der arme Kerl musste später noch in Krankenhaus und genäht werden.
In Berlin ging auf den Straßen auch nix, so dass ich in Summe ca. 2 Std. später ankam. Naja, mit Narkose und Schmerztabletten reichte es dann nur noch für ne DVD.
Als ich am nächsten Morgen um 8:00 Uhr aufstand, war er schon weg (neuer Verband). Ich bin dann zunächst zur Zitadelle in Spandau gefahren (die Museen machen erst um 10:00 auf). Später war vor den Museen auf der Museumsinsel überall eine elendige Schlange. Aber ein Häuschen für Tageskarten für alle Museen war auch noch da. Keine Ahnung, warum da kaum einer war. Mir war’s recht! Also bin ich durch ALLE Museen auf der Insel durch. Abends dann auf dem Funkturm im Messegelände, wo ich bei Dämmerung dann (wieder über MFZ) eingesammelt wurde. Für 15 Piepen brachte er mich nach Hannover. Dort am Hbf sammelte mich meine Cousine ein. Wir haben in einer Kneipe gegessen und getrunken.
Am nächsten Morgen in Ruhe gefrühstückt und dann mit dem Zug zurück nach Dortmund. Ankunft 13:15 – Was mir noch ca. 45 Min. Zeit lies, bis ich zur 5:0 Abfertigung des Karnevalsvereins starten konnte.
Noch Fragen?
:)

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Sitz-Lilien

Salve!

Bei feinstem Wetterchen verließen wir die Heimat auf dem Weg in den Regen. Na wenigstens war der hier warm :) Tatsächlich war immer kurze Buxe angesagt.

Am schwülen Sa Abend nahmen wir dann unseren FIAT in Empfang. Fast neu und tadellos (aber Veränderungen sind ja was tolles). Mit einer neuen „an-der-Ampel-ausgeh-Automatik“ – kannte ich noch nicht, aber fand ich ganz gut.
 Der Sizilianer an sich legt sehr viel Wert auf die volle Funktionsfähigkeit seines Autos: permanent kontrolliert er den linken Blinker (also natürlich auch auf BEIDEN Fahrbahnen), häufig das Fernlicht und die Hupe.
Der Verkehrskollaps hat hier längst stattgefunden (in den Städten zumindest). Das Fahrverhalten ist nicht großartig anders als in Indien („ich fahr schon mal in die Kreuzung rein, irgendwann muss ich ja durchkommen“ – so kann man natürlich wunderbar andere Spuren blocken). Ich stellte mich schnell auf das rücksichtslose und maximal aggressive Fahren ein (häufig wurde an den Straßenrändern sogar dafür geworben - "Aggrotourismo"): Blinken stellte ich praktisch noch in den ersten 24 Std. ein. Wenn du 90 bei 50 erlaubten fährst, rechts das Überholverbotszeichen und dazu die durchgezogene Linie siehst, kommt das "wir kontrollieren hier elektronisch"-Schild wie eine Farce vor, wenn du von ALLEN überholt wirst! Die Skrupel legte ich zügig ab und fuhr wie die Einheimischen notfalls auf der nicht vorhandenen 3. Reihe. Später hielten mich auch rote Ampeln und Einbahnstraßen in die anderen Richtung nicht mehr auf. Ganz normal. Aber für die eine mickrige Stunde Falschparken kurz nach dem Einladen am letzten Tag musste ich 39 Piepen latzen!
Also denk das nächste Mal daran, wenn du darüber meckerst, dass der Verkehr hier nicht läuft…

Bei der Ankunft in Palermo begrüßte mich auf dem Klo übrigens eine schwarz-weiß-rote Fahne mit römischen Insignien und ich erinnerte mich, das der lokale Fußballclub der rechten Szene zuzuordnen ist. Lustig, dass die ausgerechnet in rosa spielen... Naja, Faschismus hatte ja in Italien nie wirklich schlechte Konjunktur. Als mich in einem Souvenirladen Mousse-O-Lini mit dem erhobenen rechten Arm begrüßte, verließ ich angewidert den Shop. Aber den Knaben gab‘s da in jedem Laden...

Tja, wie sieht der Sizilianer an sich aus? Er hat definitiv zu viel männliche Hormone. Die Frauen sind nur besser rasiert. Die Jüngeren zumindest. Außerdem kann man hier unmöglich unterzuckern, so dass ein Großteil der Leute pummelig sind (aber trotzdem gern eine Nummer zu klein tragen). Aber alle finden sich toll. Und beim Reden ist es unabdingbar, dass sich mindestens in einer Hand alle fünf Finger berühren. Und hier kommt auch Luigi (Mario-Brothers) her …
Sizilien ist angeblich das "Land", dass am häufigsten erobert wurde. Doch der finale Aufschwung begann ja erst in den letzten 20-60 Jahren. Wo wäre Italien heute ohne Sonnenbrille, Pomade/ Gel und letztendlich ohne Handy?

In den 1.500 km rund um die Insel haben wir ne Menge gesehen: Egal, wie mickrig der Ort auch war, sein "Dom" war immer überwältigend. Leider meistens neben dem Rathaus auch das einzige Gebäude, was gut in Schuss war. In Rumänien und anderen ehem. Ostblockländern sieht es nicht schlimmer aus! Manchmal war es sogar eher Lateinamerikaniveau! (Man sagt ja auch, Sizilien ist die DDR Italiens (wobei böse Zungen behaupten, dass das auf alles außer Südtirol zutrifft).) Denen im Osten kann man immerhin zu Gute halten, dass die erst seit ca. 20 Jahren "Freiheit" am Aufbau arbeiten (können). Also denk das nächste Mal daran, wenn du darüber meckerst, dass so ein Land in die EU will, während die Pfeifen im Süden schon von Anfang an (!) drin sind.

Ich zitiere hier mal einen Reiseführer: "Nach Sizilien kommt man nicht der Strände wegen." Darum waren wir auch nicht hier, aber dass man auf einer Insel doch mal ans Wasser will, ist doch normal! Also folgten wir gierig dem ersten Schild "mare" als denn das Wetter danach war: eine Treppe führte auf eine Art Felsplateau, dass genug Platz für ein Duzend Leute geboten hätte und etwa dem Müll, den so eine Anzahl in einer Woche produzieren kann. Aber nur letzteres wurde erfüllt - "Nach Sizilien kommt man nicht der Strände wegen."
Beim nächsten Versuch folgten wir wieder den Schildern. Der Strand war diesmal größer. Parkmöglichkeiten gab es für ca. 3 bis 5 Autos. Das Parkhaus war zugekettet. Ganz so viel Müll gab‘s hier nicht, aber für die ca. 15 Gäste mindestens 2 illegal eingewanderte Krempelverkaufsnordafrikaner. "Nach Sizilien kommt man nicht der Strände wegen."
3. Versuch: "lido azzurro" - der blaue Strand. Hört sich toll an. Passender wäre allerdings "Müllkippe azzurro": Wenigstens gibt es zwischen den Müllflächen genügend Platz für unsere Handtücher und neben den illegal eingewanderten Krempelverkaufsnordafrikanern noch eine Reihe von ostasiatischen Masseusen. Und der meiste Müll ist auch gar nicht so gefährlich wie die zerbrochenen Glasflaschen oder so ekelig die alten Windeln. erfüllt - "Nach Sizilien kommt man nicht der Strände wegen." Der ca. 150 - 200 m breite Sandstrand (das Potenzial ist da!) wird auf ganzer Länge bis ca. 5 m vor dem Meer durch eine blickdichte Holzmauer vom der "Müllkippe verde" (unserem 4. Versuch) getrennt. Letztere erinnert (von der Kulisse her) stark an Kuba (nur, dass auf Kuba kein Müll war): ein ehemals für den „Strandgebrauch“ errichtetes Gebäude hat sich nun dem Verfall gewidmet. - "Nach Sizilien kommt man nicht der Strände wegen."
Kenne ich von daheim nicht! Also denk das nächste Mal daran, wenn du über so was wie Kurtaxe meckerst…

Eigentlich schade. Denn: Wenn du mit dem Auto an der Ostküste nach Norden fährst, den Ätna immer als Begleiter am Horizont, kommst du von durch abwechslungsreiche Landschaften. Den Olivenplantagen schließen sich Zitronenhaine an, dann kannst durchs „Gebirge“ hochfahren und eine Kuh steht mitten auf der Straße und hinter der nächsten Kurve kommt dir eine Ziegenherde mit Glöckchen und Hirte hinterher entgegen – ein fast alpine Kulisse. Wenn du dann Cefalu ankommst, dort durch den feinen sauberen Sand ins glasklare Wasser watest – im Hintergrund der riesige Fels, an den sich der Ort schmiegt , du abends auf der Dachterrasse mit einem Glas Rotwein sitzt, während rechts von dir die Sonne hinter rot angeleuchteten Wolken untergeht und in der Dämmerung das ferne Ende der Bucht erst durch die Lampen dort sichtbar wird und links von dir der Normannendom einen immer längeren Schatten auf den riesigen Felsen wirft und dabei das Leben auf dem kleinen Vorplatz in Schwung kommt, dann weißt du: es geht auch anders! Und: nach Sizilien kann man auch der Strände wegen kommen.

Ach, da gibt’s noch ne Menge weiterer Geschichten, die erzählen wir euch mal, wenn wir uns sehen…

Ein schöner Urlaub. Aber keine Empfehlung. Zumindest NOCH nicht.

IL MANUEL

Montag, 1. August 2011

Enschede

Die Stadt ist keine Reise wert. der Markt am Sa. allerdings riesengroß & gute, günstige Sachen.
Zum schwachen & teuren (das ist in NL überall so) Abendessen sind wir in einen Laden am Kirchplatz.
Es lief: Twente gg. Ajax. Es spielte nur türkis (gg. rot).
Dann haben wir die Lokalität gewechselt.
Plötzlich ein Raunen. 1:0
Die Wahl der Spelunke traf dann Steffi. Mir war‘s gleich und Bruder & Schwägerin sind extrem unkompliziert.
Am Eingang saß ein Dunkelhäutiger am Spielautomat, 2 Molukken guckten Fußball. Wir dann auch.
Es spielte weiterhin nur türkis. Da es 1:0 stand, war es für uns klar, dass muss Twente sein. Dann Halbzeit. Es ging so weiter, aber nicht mehr ganz so arg.
Sonntagsschuss türkis und es stand - oh Wunder - 1:1. Die roten (also das Heimteam) hatten wohl einen Elfer bekommen. Dann rot für einen wegen Schwalbe. Die waren während der 90 min 2 mal vorm Tor. Und das zweite Mal machten die mit dem Sonntagsschuss das 2:1. Also gute Stimmung.
Es kam dann eine Tusse und Karaoke ging los.
Sie sang Celine Dion. und son ähnlichen Rotz.
Wir haben getrunken.
Genug, um später auch mal das Mikro zu nehmen.
Schwägerin & ich: die fette Elke
Schwägerin & Steffi: Nena
Später haben wir dann mit denen holländische Schlager gesungen.
Nach 8 Pullen Grolsch & 3 Schnäpsen haben wir dann rubbeldikatz gewünscht und bekommen und mitgesungen. So dass später noch ein paar Einheimische Migranten (der laden war mittlerweile richtig voll) mit einstimmten.
Der Molukke wollte dann noch Rammstein von mir gesungen haben, der Wirt meinte aber, das wären Nazis.
Ich hab mich noch mit ‘nem Türken angefreundet, der auf meine Schwägerin stand.
Die Bruchbude, in der wir gewohnt hatten war zum Glück schön nah.
Alles in allem ein gelungener Ausflug!

Sonntag, 10. April 2011

USA: Ostküste

Oh wie schön ist Panama...
...oder warum man manchmal (fast) nicht da ankommt, wo man hin will:

Urlaub fing schon mit Stress an: der dämliche Fahrkartenautomat nahm keine (eine hätte gereicht) meiner drei 20 Cent Stücke, Zug zum Flughafen war (natürlich) zu spät. Dann Nervosität beim check-in - aber esta-Formular korrekt ausgefüllt - Entspannung setzt dann doch ein. Der Delta-Flug war auch gut, die Saftschubsen sind zwar eher alt und abgehalftert oder gar männlich und die "TV-Anlage" eher veraltet, aber der Service 1A!
Irgendwie doof, dass wir praktisch über PHL flogen, um in Atlanta umzusteigen, aber da ist nun mal das Delta-Drehkreuz....
Dort dann die obligatorischen 90 Min. Wartezeit, bis man endlich einreisen durfte und dann...
Zunächst wurde der Anschlussflug um 35 Min. verschoben - wegen irgendwelcher Verkehrsprobleme in PHL. Dann ging’s los, aber landen durften nicht. Also Schleifen fliegen. Irgendwann war dann wohl der Sprit alle und wir mussten nach Norfolk fliegen, das Wanne-Eikel der Ostküste: keiner weiß, wo es liegt und keiner will dort hin - also wieder nach Süden. Vor der Landung wurden wir ordentlich durchgeschüttelt und kaum war der Geruch von verbranntem Gummi verflogen, wähnte ich mich in einer Möwenkolonie: ca. 150 Menschen fingen gleichzeitig ausnahmslos alle an zu telefonieren (obwohl keiner wusste, was los war geschweige denn, wie's weiter geht). Dann die Info, dass der Flughafen in PHL gesperrt wurde wegen schlechten Wetters und jetzt erst mal gewartet werden müsst - da kamen die Möwen wieder. Irgendwann die Durchsage, wir würden in 20 Min. losfliegen. Möwen.
Im Allgemeinen ist das Rumhantieren mit dem Handy viel schlimmer als bei uns. Wahrscheinlich wird das auch noch kommen...

Da ging’s flugs zur Autovermietung. Der freundliche Herr von Hertz, der Los der Nachtschicht gezogen hatte, hatte offenbar Valium zur Stressbewältigung gezogen. Er bearbeitete uns in Windeseile und nach einer guten Stunde hatten wir auch schon unser Auto. Dann zum Motel und nach 24 Std. und doppelt so vielen Minuten konnten wir endlich wieder liegen.

Der 1. Morgen war grau und das Thermometer im Wagen brachte die Gewissheit: die Temperatur hatte die wichtige 0-Grad-Marke geknackt. Wir hatten dicke Sachen dabei, aber nicht für solche Temperaturen. Also "rannten" wir durch die Stadt, um nicht zu frieren. PHL gefiel uns gut. Anders als andere amerikanische Großstädte gab es in der der Innenstadt viele Einkaufsmöglichkeiten und Altbauten. Hier wurde die Unabhängigkeit unterzeichnet und es war vor Washington Hauptstadt. Und es gibt hier sogar ein "Germantown", weil hier die meisten deutschen Einwanderer einst hinkamen.
Nach 8 Std. taten uns die Füße weh und wir entschieden uns, so schnell wie möglich nach Süden (also zum 3. Mal in diesem Urlaub) zu reisen.
Die Straßenverhältnisse (nicht nur in PHL) sind teilweise noch mieser als nach unserem Winter. Zum Glück war unsere Mühle nicht tiefer gelegt!
Parken im Parkhaus: 4,25 $ für die 1. Std., also freu dich über unsere Innenstadtpreise!

Am nächsten Morgen galt (mal wieder) mein Respekt den Konstrukteuren von (scheinbar) ganz normalen Stühlen, die tatsächlich das Gewicht etwa eines ausgewachsenen Büffels tragen konnten. Neben uns schien mein Weltbild aus den Fugen zu geraten, als eine Frau einen Apfel essen wollte. Aber beruhigt sah ich zu, wie sie selbigen mit Erdnussbutter bestrich. Nach dem Frühstück hatten wir etwa so viel "Grünen-Punkt-Müll" produziert, wie daheim in einer Woche.

In Baltimore kamen wir durch niedliche "Einfamilienreihenhäuser", die aber wohl teilweise sozialer Wohnungsbau waren. In ganzen Straßenzügen waren Häuser zugenagelt. Scheint schwer vorstellbar, denn architektonisch um einiges schöner als etwa der Hannibal bei uns. Die "Innenstadt" am Hafen war ansprechend und durch die Sonne wurden sogar die 10 Grad geknackt. Es gab kostenlose Touribusse und eine deutschsprachige Dame in der Touriinfo, die sich freute, endlich mal ihre Kenntnisse nutzen zu können.

Dann haben wir Annapolis angesehen, die älteste Stadt (besser Dorf) der (englischen) USA. Erinnerte vom Flair entfernt an so etwas wie Gretsiel. Hat uns gefallen.

In Washington haben wir dann (teuer) übernachtet. Ein Bier (350ml) kostet 3,50 € (in PHL 1,50 €). Hier war alles teurer, hier gab’s auch die meisten Touristen. Die Stadt selber ist wirklich sehenswert. Breite Straßenzüge und Altbauten wie etwa in Wien lassen die Stalinistisch wirken. Nicht zu Letzt auch durch Gebäude, wo der alte Cäsar hätte Pate stehen können und das Capitol, das aussieht, als sei es aus demselben glänzenden Marmor wie der Ceausescu-Palast in Bukarest.
Natürlich wurde wie immer irgendetwas renoviert. Und so war der Teich vor dem Lincoln-Denkmal (wo Forrest Gump seine Freundin umarmt) trockengelegt. Weiter südlich ein echter See und überall Kirsch- und Magnolienbäume, die grade zu blühen anfingen gaben bei strahlend blauem Himmel ein tolles Bild ab.
Die ganze (Kriegs-Gedenk-)Anlage ist sehr großzügig angelegt, so dass inkl. (bzw. zzgl.) Irak, Afghanistan & Libyen noch ein paar andere Länder erobert bzw. in Schutt und Asche gelegt werden können...
Hier gab’s auch die meisten Touris und das einzige Mal auf der Reise hörten wir vereinzelt andere Deutsche.
Hunger oder Durst zu stillen erwies sich (ausnahmsweise) als nicht ganz so einfach, denn weder auf der (kostenlosen) Museumsmeile noch in der nächsten Straße gab’s dafür Einrichtungen. Vereinzelte gab’s dann in der näheren Umgebung.

Dann wollten wir nach Richmond. Kennt jeder als Südstaaten-Hauptstadt aus Fackeln im Sturm. Aber aus DC rauszukommen, erwies sich als schwere Geburt. Schilder zu irgendwelchen Autobahnen oä gab es keine. Aber für EINE Wagenlänge Parkverbot gleich 4 (!) Stück. Sowieso ist der Schilderwald katastrophal unübersichtlich (manchmal steht einfach ein einzelnes Parkverbotsschild am Autobahnrand - die waren scheinbar noch im Fundus und übrig).
Aber wir haben’s geschafft.
Verrückt: Ich hab mir bei der Kälte die Nase verbrannt!
Richmond ist allerdings keine Reise wert. Als wir morgens aus dem Fenster sahen: Schnee auf den Autos!!!
Dass die Meteorologen in TV sagen, dass es für die Jahreszeit viel zu kalt ist, tröstet uns wenig.

Dann ging’s an ein paar alten Farmen (u.a. die älteste des Landes) über die Museumsstadt Williamsburg (kam uns eher wie Nap vor) auf die Outer Banks - Nordsee im Herbst. Kilometerlang. Stundenlang. Fast ausgestorben. Zu kalt. In den wenigen bewohnten Siedlungen sollten wir 20 bis 25 mph fahren (da wird man fast von Fußgängern überholt) und dann gab’s auch gleich die Polizei, die uns "nur" verwarnte. Puh!
Wir mussten dann auf einer Insel übernachten und haben uns eine Pizza aufs Motelzimmer kommen lassen. Ein bisschen wie im Film - wie im Übrigen auch ein paar Ranger, die andere Verkehrsrowdies anhielten, sowie das Frühstück am nächsten Morgen.

Hatte schon im Reiseführer was von wegen "Dialekt" gelesen und es dauerte auch etwas (und manchmal auch mehrfaches Nachfragen), um rauszufinden, was "ja wo faa pie, ra?". Ansonsten waren die meisten Amis freundlich und vor allem interessiert. Da war mal eine in Deutschland, eine wurde dort geboren, ein Vater kam von dort usw.
Auf gute Manieren bzw. Erziehung braucht man hier nicht zu hoffen. Dabei meine ich nicht, dass auch in feinen Läden die Leute nicht mit Messer und Gabel essen (können). Zwar ist die Bedienung in jedem noch so miesen Restaurant (in guten ohnehin) deutlich besser als bei uns, aber Rücksichtnahme ist hier unbekannt. Sonst hätte man wahrscheinlich auch nicht so viel Freude daran, mal eben ein anderes Land zu verwüsten und ein paar Einheimische abzuknallen. Viel mehr nervte die Tatsache, man beim Autofahren noch seltener reingelassen wird als bei uns - wenn überhaupt! Aber am allerschlimmsten ist die Tatsache, dass man zu JEDER Zeit laut ist. Egal, ob es mitten in der Nacht ist! (s.u.)

Autofahren ist ja hier so eine (Schleicher-)Sache, aber normalerweise wegen des außerhalb der Besiedelungen geringen Verkehrs, der kilometerlangen graden Straßen sowie dem Speedomaten. Ich wollte es mir grade während der Fahrt auf der Rückbank gemütlich machen, als meine Frau jedoch intervenierte und ich doch hinterm Steuer bleiben musste.
Nervig sind auch die tellergroßen Schilder, die an Kreuzungen sagen "hier hättest du links gemusst". Aufgeheitert wird man von den Namen, wobei bei der Gründung der verschiedenen Orte der Einfallslosigkeit keine Grenzen gesetzt waren: wir kamen vorbei an Alexandria und Lima (nur ganz selten hatte man sich die Mühe gemacht, "New" (zB Bern) davor zu schreiben. Als dann den Siedlern nix mehr eingefallen ist, hat man einfach Ländernamen genommen (Bolivia) oder was der Himmel so bietet (Jupiter) oder ganz dämlich "Versorgung" (Supply). Wenigstens ist und bleibt Dortmund einzigartig!
Aber es gibt auch kreative: www.classiccarandtruckclubofbeaufort.org – kann man sich doch gut merken, oder!?
Deutlich schlimmer als bei uns (und da nervt es schon heftig) ist die Blaulicht- und Unfall-Gafferei - ALLE werden DEUTLICH langsamer (auch wenn es in einer ganz anderen Straße was zu glotzen gibt). Bei Dunkelheit oder starkem Regen wird nicht direkt das Licht angeschaltet, was manchmal schon gefährlich ist!

Apropos Regen: auf dem Festland hat es die ganze Zeit bis South Carolina geregnet. Das spanische Moos sah dann in den Bäumen etwas gespenstisch aus. Aber es schien die Zeit der Blüte zu sein und das sah am nächsten Tag toll aus. Zudem war es plötzlich super Wetter. Vor ein paar Tagen muss es hier so heiß gewesen sein, dass es gebrannt hatte: die Bäume waren teilweise verkokelt und es roch sogar noch nach "frischer" Holzkohle.
übernachtet haben wir in Georgetown, ganz nett, aber keine Reise wert. Zum Frühstück probierte ich dann etwas, das aussah, wie Erbrochenes, wobei die Bröckchen (so fand ich raus; das andere Wort kannte ich nicht) so was wie grobe Bratwurst waren (kann mir einer von euch sagen, was das war?). Ich war mir nicht sicher, ob ich es "mochte" und probierte noch mal. Tendenz: eher nein. Ich hatte dann sehr lange keinen Hunger mehr.
Wir haben dann Charleston besucht und echtes Südstaatenfeeling (bei endlich mal warmen Sonnenschein) kam auf. Trotz der vielen Touris war es wirklich toll dort. All diese riesigen Villen zeugten von Reichtum. Ein Plantagenbesuch hatte das Bild abgerundet.
Zur Feier des Tages (bzw. Wetters) kaufte ich mir eine Art Zigarre. Die obligatorische Frage, ob die denn auf dem Schenkel einer Kubanerin gerollt worden wäre, sparte ich mir, denn die Antwort war offensichtlich.
Später machten wir noch einen Stopp in einem kleinen Sumpf und beobachteten Alligatoren.
Den Abend verbrachten wir Beaufort und aßen endlich mal richtiges Steak.
Die Schönheit dieser Stadt konnte man (aus dem Auto) am nächsten Morgen nur erahnen: die Sintflut hatte begonnen. Es regnete, nein schüttete, den ganzen Weg durch Georgia. Leider auch in Savanah. Die Stadt wurde angeblich von Kriminellen (mit)begründet. Dass sich daran nicht geändert hatte, wurde klar, als man fürs Visitors Center auch noch zahlen sollte. Ich entschied mich in Summe Georgia für den miesesten Staat der Reise zu deklarieren.

Dann - fast genau 1200 Meilen nach unserem Start - erreichten wir Florida. Während die Temperatur mit jeder nach Süden Meile stieg, ging der Regen weiter. Also: Shopping!
Die nächsten beiden Nächte verbrachten wir in St. Augustine. Auch hier war (spanische) Geschichte lebendig. Jede Menge Touris störten uns nicht, als wir am Abend von der Veranda des "stilechten" Motels auf die Lagune blickten.
Am nächsten Morgen: Regen. Also: Shopping. Irgendwann vermutete ich ein Wimmern der Kreditkarte zu hören. Egal. Zur besseren Vorstellung: meine FRAU hatte am Ende keinen Bock mehr zum Shoppen!
Am Nachmittag konnten wir endlich mal trockenen Fußes durch die Stadt schlendern. Toll!

Endlich mal 2 Nächte in einem Zimmer/Bett! Von wegen: die Toilette ging am ersten Morgen in den Streik und wir mussten 2 Zimmer weiter ziehen.
Wir entschieden uns, den Aufenthalt um eine Nacht zu verlängern. Wie bitte? 55 $ mehr (bisher: 95 $) nur, weil Wochenende ist??? Wir lehnen dankend ab und reisen nur bis Daytona Beach, wobei wir immer wieder Stopps am Strand einlegen. Beim letzten Stopp entfährt uns beiden gleichzeitig "was ist denn das für eine Scheiße?!" - ein über 100 m breiter, kilometerlanger, feinsandiger Strand und überall parken Autos!!! Der Blick über die Schulter ist ebenso hässlich: Vieles erinnert an die Hotelklötze in Cancun, nur sind das hier Wohnhäuser, die von weitem dem Hannibal in nix nachstehen. Aber hier hat man in regelmäßigen Abständen dem Pöbel wie uns einen Zugang dafür geschaffen. Das muss man denen hier lassen: an jedem Zugang Duschen und an den meisten auch WCs, die - insbesondere für öffentliche - sehr sauber sind (wie das ganze Land an sich auch).
Die Hotels sind entweder ausgebucht oder exorbitant teuer oder die letzten Bruchbuden, für die aber trotzdem ein Heidenmoos verlangt wird. Außerhalb finden wir ein nettes und zudem günstiges Motel. Um 1:30 ist die Nacht zu Ende: die Vorzüge des Motels hatten auch 4 jüngere Leute im Nachbarzimmer entdeckt, durch dass wir (wie oft üblich) durch eine Doppeltür getrennt waren. Die haben so viel gekifft und gefeiert, dass wir dem Fuzzi an der Lobby um 5:30 noch ein zweites Zimmer abrangen. Also hatten wir jetzt in genauso vielen Betten geschlafen, wie wir hier waren... Als ich am späten morgen dann in unser Zimmer zurückkehrte, roch es bei uns so, als hätten wir selbst grad die Ernte aufgebraucht.

Fußball bekommt man hier nix mit. Aber da ich gute Beziehungen nach Hause pflege, ereilten uns frühstückend bei gleißender Sonne die guten Nachrichten vom Tabellenführer. Es war ein sinnloses Unterfangen, aber abends (ver)suchte ich es trotzdem im TV. Der erste Sender zeigte Werbung. Der nächste auch. Und die nächsten vier auch. Dann: Basketball, Baseball, Eishockey, Football (die Saison ist vorüber, also wird alter Mist wiederholt, statt mal die echte Kunst vom grünen Rasen zu zeigen), Golf, Basketball - schon wieder? Ach so: Frauen. Dann eine Halle voller Leute. Aber kein Sport. Kein Konzert. Nein: ein Prediger! Dann fiel mir die Drive-In-Kirche ein, an der wir vorbeigekommen waren – und die wundern sich über religiöse Fanatiker in anderen Ländern??? Ich gab die Suche auf. Allerdings hatte die Werbung für Waffen (auch auf Plakaten) und die Tatsache, dass es eigentlich bei jeder Gelegenheit Waffenläden gab, die Wirkung, dass ich mich aufmachte, unsere Sicherheit zu verbessern. Leider konnte ich mich gegen meine Frau nicht durchsetzten und so zogen wir verängstigt und gefährdet weiter.

Die Nacht wollten wir in Melbourne (wir waren immer noch in den USA) verbringen. Es gab EIN einziges Hotel und das war WEIT draußen und kostete über 120 $. Also suchten wir noch etwas. Es gibt auch B&B, aber anders als wir das kennen: alte Häuser, in denen man stilecht wohnen kann. Das letzte freie Zimmer: > 500 $. Ich wollte die Butze nicht kaufen! Nach ca. 2 Stunden - in diesem Kaff wohlgemerkt - hatten wir Hunger und langsam mieser Laune. Wir entschieden uns für das Hotel. Wie hatten nämlich geplant, durch die kleine Altstadt zu schlendern und am Ende Seekühe zu beobachten und wollten darum 2 Nächte bleiben. Die Zimmer für den Kurs gab’s nicht mehr. Nur noch für > 70 $ mehr. Ich stellte mich innerlich auf eine Nacht im Auto ein, da sagte die Empfangsdame: "Wir haben noch ein Hotel, noch weiter draußen." Ok, also hin. Das war dann mit 80$ noch deutlich günstiger. Direkt vor dem Zimmer war ein beheizter Pool. Wie geil! Und rein!
Wir buchten das reichhaltige Frühstück dazu. Es gab sogar gesunde Sachen, wie Obst und Müsli. Ich entschied mich für Bratkartoffeln, Rührei und Speck, sowie eine frische Waffel mit Sirup und Butter zu Nachtisch. Hmmmm!
Wir lungerten den Tag am Pool und gingen später in den Supermarkt. Lebensmittel sind recht teuer - insbesondere (so hatten wir das Gefühl) gesunde - was Restaurantpreise wiederum relativiert.
Seekühe haben wir nur als große dunkle Schatten unter Wasser gesehen. Trotzdem war’s schön dort. Zudem gab’s in Fußläufigkeit ein Steakhaus mit grandiosem Essen und ich konnte endlich mal ein Bier trinken.
Wir entschieden uns, zu bleiben. Aber jetzt sollte die Nacht 55 $ mehr kosten, weil eben KEIN Wochenende mehr war?!? Was für eine Verarsche (ich mein, Geschäftsreisende brauchen doch so einen Pool nicht)! Abreise!

Wir kamen weiter südlich durch Gegenden, wo sich Millionäre kein Haus leisten können. Hier wohnen Taiga Wutz, Sänger und Schauspieler. Wow!
Hier gibt’s dann auch mal Fußgänger und ne Menge Sportler. Die Reichen scheinen auch mehr Wert auf Gesundheit zu legen...

Wir finden ein liebevolles von einem Italiener und seiner kanadischen Frau geführtes Motel in Ft. Lauderdale by the sea. Ich bemerke die doch übermäßig vielen Männergruppen im Motel und finde im Reiseführer die Bestätigung: Ft. Lauderdale ist eine Mischung aus Venedig und Köln (oder hier: San Francisco).
Die dunkelhäutige Putzfrau mit einem "der Herr ist mein Hirte"-T-Shirt macht den Aufenthalt noch angenehmer. Ein altes kanadisches Ehepaar aus der (auf Deutsch) lustig klingenden Provinz "Gebäck" sind die einzigen muffigen Menschen, die wir auf der Reise treffen. Dagegen "freunden" wir uns mit einem amerikanisch-kanadischen Rentnerehepaar an.
Den ersten Abend essen wir an der „Promenade“. Alles wimmelt von Touris, endlich (und das einzige Mal) bekomme ich meinen Fisch (wenig, dafür, dass wir fast immer am Meer waren). Das Essen meiner Frau ist nicht besonders gut, dafür aber teuer. Am nächsten Abend essen wir in einer richtig guten Kette. Das Essen (Steak) ist super und günstig. Im Preis inbegriffen ein Stück Kuchen, dass wir nur zu zweit mit Mühe und Not schaffen. Wir befürchten, sofort Insulin spritzen zu müssen: Der („Käse“)Kuchen besteht aus der Zucker- und Fettportion für einen Monat und hatte einen Geschmack, der uns in Ekstase versetzte. Wir beteten heimlich, dass diese Kette niemals über den großen Teich kommt…

Am 1. Nachmittag kommt - wie vorhergesagt - ein Gewitter. Wir fahren nach "Downtown" Ft. Lauderdale zur "Einkaufsstraße" und dem "Riverwalk".
Ich war schon mal hier und nun fällt mir auch ein, warum ich keine Erinnerungen mehr an diese Stadt habe:
Parken kostet 6 $ die 1. Stunde und entsprechend sind die Preise in den Läden. Vom Riverwalk sind wir auch enttäuscht. Von oben muss es toll aussehen, aber die Stadt kann man auch ohne Aussteigen erkunden. Fußgänger gibt’s entsprechend keine (außer einer kleinen Gruppe Betrunkener).
Während wir die nächste Zeit bei 30 Grad genießen, wägen die Effekte eines "Ich-steig-aus-Faxes" nach Hause ab. Als wir lesen, dass der Sky-Train grad nicht verkehrt, die Bahn 30 Min. Verspätung hat und auch keine Rolltreppe geht (wozu auch - oder könnte am Flughafen jemand mit schwerem Gepäck sein?), wissen wir, dass wir die falsche Entscheidung getroffen haben...

Am letzten Abend reisen noch ein paar Asseln an, d.h. eine: ein Mann mit Popelbremse seiner - allerdings normalen - Frau und Mutter. Er läuft 4 (!) Mal zum Auto und holt nur Sprit. Als wir am nächsten Morgen gg. 9 zum Frühstücken rauskommen, liegt er schon mit einer Kanne Bier in der prallen Sonnen...
Wir besuchen noch ein paar Drehorte von Miami Vice und den berühmten Art Deco District von South Beach. Abgesehen von den Gebäuden gefällt es uns nicht: Hektik, überall laute Mucke, Poser ohne Ende und alles sauteuer. Und hier finde ich die mit Abstand ekelhafteste Strandtoilette.
Wir machen noch schnell ein Andenken-Foto vor einem Ortsschild mit Temperaturanzeige (die in diesem Falle fast die Körpertemperatur erreicht) und dann ging’s ganz gemütlich durch ein paar schöne Stadtteile und dann zum Flughafen. Die Ausschilderung und die Rückgabe des Toyotas (fuhr trotz aller Rückrufe sehr geschmeidig) waren 1A.

Nach 1750 Meilen (2800 km), Temperaturen zwischen 0 und 34 Grad (Celsius) verließen wir den wohl geschichtsträchtigsten Teil des Landes der Doppelmoral mit einer großen Menge an Eindrücken und Erlebnissen und schönen neuen Klamotten :)
Vermisse jetzt schon den "grünen Rechtsabbiege Pfeil" und das Volltanken für weniger als die Hälfte!

Euer
Yankee Manuel

Gerne zeigen wir Interessierten auch Highlights…

PS:
Für Nachmacher: die ADAC Mitgliedschaft hat sich echt gelohnt!


Sonntag, 13. März 2011

Kurzbericht vom SAP-Spiel

Wir hatten eine entspannte Anreise nach Heidelberg und nächtigten dort im tollen Ibis Hotel, in dessen Vertreter cp & ich auch vor ein paar Jahren in Stuttgart bei der 2:3 Niederlage verweilt hatten.
Mein Namensvetter dekorierte sein Zimmer mit 3 BVB Kappen, 2 Schals, einem Trikot, einem Hemd und einem Pulli.
In Heidelberg haben wir dann 2 Spelunken aufgesucht und mit eingeboren getrunken.
Niemand interessierte sich für unsere BVB Devotionalien. Bis auf einen BVB-fan, der ebenso Manuel hieß, wie alle Männer aus unserer Reisegruppe. Auch am nächsten Tag waren (verglichen mit anderen Auswärtsspielen) wenig Fans dort. Ok, war auch in einer anderen Stadt - aber was will man in Sinsheim???
Ein Zivilist fragte gar, wer denn überhaupt spielen würde! Generell schien uns aber große Sympathie entgegenzuschlagen.
Dann ging's aufs Dorf. um kurz nach 14:00 Uhr mit dem Zug über Hoffenheim nach Sinsheim. Dann direkt mit dem Shuttlebus zum Stadion. Zudem wir länger laufen mussten, als der Bus fuhr. Das Stadion liegt auf einem Acker! Da ist ein Bürogebäude und sonst NIX! Ausschilderung zum Eingang: Fehlanzeige
Am Eingang die intensivste Kontrolle und - Achtung - für Frauen gab es einen extra Eingang!
Ca. 15:00 Uhr waren wir drin. Im Stadion fühlte ich mich dann
a) an den Supercup in D'dorf gg MG (die Sonne blendete während des ganzen Spiels) und
b) an den Supercup in Mannheim gg KL (ich stand ungefähr so nah am Spielfeld (ecke) dass mich fast die Spieler hören konnten)
erinnert.
Die Stimmung war gut. Allerdings dauerte es bis 15:23, bis der erste BVB-Song kam. Bis dahin nur bekackte Anti-SAP/Hopp-Sprüche.
Und bei den Milchgesichtern in unserem Block schien es Mode zu sein, sich seit der Pubertät nicht rasiert zu haben.
Auf den Anzeigetafeln lief während des Spiels alle 3 (!!!) Sekunden eine neue Werbung ein. Hartcorevermarktung des ganzen Stadions!
Stimmung blieb auch bis über den Abpfiff gut. ca. 5 min vor Schluss verließen die blauen Fans das Stadion, als ob es 0:3 stände.
Am Bahnsteig später war eine Lautstärke wie in der Kirche. Wir 4 hatten als einzige Bier in der Hand.
Heidelberg ist schön, aber zum Spiel nicht nochmal!
1x reicht!

Montag, 21. Februar 2011

KLautern

kurz die Zusammenfassung zu KL:
• die Anfahrt war relativ stressfrei (kein Stau, kaum Baustellen), Parkhauspreise waren auch völlig iO
• die Altstadt hat den Namen nicht verdient (wohl ähnlich stark im Krieg zerstört, wie wir)
• jeder 3. Laden ist ein Friseurgeschäft
• von der "Altstadt" zum Hbf. läuft man ca. 20 min und der ist DIREKT neben dem von außen EXTREM hässlich Stadion (wie geil unsers ist haben wir dann noch mal auf der von der 54 von Süden kommend gesehen)
• das Stadion ist wie unsers in klein. wir standen sogar auf "Süd" (auch wenn das da "Ost" heißt)
• nach dem Spiel haben uns zwei Lauterer angequasselt. Nett. Mit denen haben wir den Abend verbracht. Überall in den Kneipen waren Dortmunder und Lauterer friedlich nebeneinander. Und Amis ohne Ende (große Besatzung dort)
die Getränkepreise sind richtig fair: 0,5 Pils 3 Piepen