wie es kam...

Tja, irgendwie verlaufen meine Reisen immer katastrophal, was mir den Spitznamen "Dr. Katastrophe" einbrachte. Leider sind nicht mehr alle Reiseberichte vorhanden. In manchen Fällen nur noch ein "Beschwerdebrief"...

kreative (!) Anregungen sind willkommen!

Euer
Dr. K.

Sonntag, 30. März 2014

Wild West

Die Vorgeschichte:
Steffis Arbeitgeber war pleite und so war das Reisedatum und auch Länge – ihr vorerst letzter bezahlter Urlaub – festgelegt. Vor mir lag daher der längste Urlaub ohne meine Eltern – und das in meinem Alter!

Ein paar Monate vor Abreise: Kältewelle in den USA, diese hält bis zu unserer Abreise an. Flüge, die durch den Norden der USA führen, werden teilweise abgesagt. Wir müssen in Chicago umsteigen…

Eine Woche vor Abreise: ich werde krank und bleibe das auch noch ein paar tausend km.

Zwei Tage vor Abreise: Steffis E-Book Reader gibt den Geist auf. Wir brauchen also Ersatz. Die Garantie will weder Hersteller noch Händler übernehmen. Verbrecher!! Da es bereits zum wiederholten Male passiert, beschließe ich, nichts mehr online zu bestellen.

Dann geht's los! Endlich im Zug, der natürlich wie immer zu spät kommt. Reicht aber. Der 1. Flug mit Lufthansa ist – bis auf die Hitze an Bord - richtig gut. Dann haben wir zwei Stunden Zeit, umzusteigen - ein törichtes Unterfangen. Einreise. Dann Gepäck einsammeln. Dann zum anderen Terminal - eine Anzeige suchen wir vergebens. Also hoffen wir, dass wir im Shuttle das richtige raten. Dann wieder Körperkontrolle - was für ein schwachsinniger Ablauf! Wir schaffen es tatsächlich 2 (!) Minuten vor dem Boarding da zu sein. Der Pilot sagte, es wären -2 Grad. Ich schwitze trotz T-Shirt und kurzer Hose. Das Terminal ist um Längen hässlicher und auch oller als bspw. der Bahnhof in Marseille.

Noch mal vier Stunden später sind wir dann endlich am Ziel - im Land,

  • wo es mehr frei lebende Flusspferde gibt, als in ganz Afrika (nur müssen die hier - zum Glück - Kleidung tragen),
  • wo die Antwort eher lautet "it's a one minute drive" als "less than 5 minutes to walk",
  • wo das Umweltbewusstsein irgendwo zwischen dem von Ecuador und Vietnam angesiedelt ist,
  • wo man für 35 € volltanken kann,
  • wo Service in jedem (!) Restaurant und Geschäft um Längen besser ist, als daheim,
  • wo es den Beweis gibt, dass man zur Kompensation seiner Männlichkeit kein dickes Auto braucht (ansonsten tun mir die Frauen dort leid),
  • wo es notwendig ist, in öffentlichen Einrichtungen und manchen Läden darauf hinzuweisen, dass man doch bitte seine Wumme draußen lassen soll und
  • wo beim Frühstück derjenige gewinnt, der den meisten Müll produziert.
Im Folgenden werde ich den Bericht mit Orten aus der Heimat vergleichen, um sich das besser vorstellen zu können und um keinen Neid aufkommen zu lassen...

Über den Highway 1 am Pazifik entlang von L. A. nach S. F.
Könnte man auch so beschreiben: Von den Bavaria Filmstudios über die Nordsee nach Köln. Wir holen unseren Mietwagen ab: statt am Schalter halte ich ein Telefonhörer in der Hand und der Typ macht die Formalitäten mit mir am Telefon. Das ist offenbar "Homeoffice" (Teil 1). Der Wagen hat nur ein paar Meilen runter und riecht auch noch neu.

Am nächsten Morgen steht der obligatorische Besuch des Walk of Fame an. Dort ist alles ist gesperrt: LA Marathon. Mal abgesehen von Versorgungsresten der Läufer bin ich entsetzt, wie dreckig es hier ist. Die Pennerdichte (insgesamt erschreckend hoch hier im Land) ist hier besonders enorm. Diese Straße ist doch DAS Aushängeschild bzw. DER Touristenmagnet... Außer den paar übergroßen Blechbuchstaben auf dem Hügel hier. Warum die das so vergammeln lassen, ist mir schleierhaft.

Zum Glück hatte ich meine Frau vorgewarnt und die Enttäuschung hält sich in Grenzen. In LA hat der Verkehrskollaps schon üble Dimensionen erreicht: auf einer SECHSspurigen Autobahn (in eine Richtung versteht sich) geht nix mehr. Wir verlieren ca. 1,5 Stunden. Weiter geht's über Santa Monica (kennt der ein oder andere aus Filmen, ganz nett aber nix Besonderes), dort erreichen wir mit 32° C unseren Temperaturrekord, und dann über Solvang (so eine Art klein Dänemark, Tinnef Teil 1, aber zumindest und tatsächlich so bewohnt). Beunruhigen tut uns allerdings, dass der dänische Monarch eine Volkabstimmung dort fordert, um die dortigen Dänen vor dem ungesunden Futter zu schützen, damit das Kaff an Dänemark angegliedert werden soll. Ein paar Soldaten sind wohl bereits auf dem Weg (als Zivilisten natürlich, da in diesem Land jeder Penner eine Waffe kaufen kann). Es kann daher sein, dass wir zu den Letzten gehören, die ohne Passkontrolle hier durchkommen…

Danach geht’s noch durch Santa Barbara - sieht schön aus, fällt aber dem Verkehr (s.o.) zum Opfer. Alles immer über den Highway 1 entlang der Küste. Wir erreichen kurz nach Dunkelheit unsere Butze in der Nähe von Hearst Castle – praktisch die amerikanische Antwort auf Neuschwanenstein, das wir uns am nächsten Tag jedoch sparen. Wir fahren weiter die Küste entlang und schauen lieber den unzähligen Seelöwen beim Sonnen zu, bis wir schließlich Carmel und dann Monterey erreichen, um über den 17 Mile Drive weiter zu fahren. Eine Privatstraße, für die man Eintritt zahlen muss. Ganz nett, aber eigentlich Murks, fährt man nur an ein paar Superreichen vorbei. Schöne Straßen gibt’s hier auch so genug – Tinnef Teil 2. Immerhin steht für uns unser erster Golfclubbesuch an. Wir vertagen die Entscheidung über eine Mitgliedschaft zunächst und fahren ins schöne Santa Cruz. Bald darauf haben wir unsere Bleibe für San Francisco erreicht. Direkt am Pazifik und mit Whirlpool. Wir besuchen die Stadt, in der laut Reiseführer jede fünfte Frau schwul ist. Die Golden Gate Brücke, die ja angeblich die meiste Zeit im Nebel liegen soll, erleben wir unter strahlend blauem Himmel wie auch den Rest der Stadt. Parken am ersten Tag: 25 US$, am zweiten gar 33.

Eine Werbung fällt uns besonders ins Auge: Für eine Sicherheitssoftware, die doch auch besser unser Spanmerkel (inkl. Konterfei) eingesetzt hätte.

Abends steht ein besonderes Schmankerl auf dem Programm: Nord- und mittelamerikanische Champions League - Viertelfinale: San Jose Earthquakes gegen Deportivo Toluca. Wir quälen uns durch den Verkehr. Statt 45 Minuten brauchen wir eine Stunde länger. Vor uns liegt das Buck Shaw Stadium. Ja wo denn eigentlich? Weder auf der Autobahn noch auf den anderen Straßen sind irgendwelche Schilder. Irgendwann sind dann doch einige Menschen auf den Straßen und auch ein paar Polizisten. Da nicht mehr viel Zeit ist, nehmen wir den nächsten Parkplatz mit dem Schild "$5 all day" und bezahlen 15 Piepen. Und das war noch der günstigere. Ein paar rot-weise Mexikaner teilweise mit Poncho laufen neben uns her. Im Stadion noch schnell ein paar Pommes mit Hähnchenschnipsel für 10 $ und ein großes Bier für den gleichen Kurs. Hört sich teuer an, ist es aber nicht: das große Bier sind über 0,7 l. Da ich mir nicht sicher bin, wie hoch die Promillegrenze ist, frag ich, ob ich wohl als Autofahrer so ein großes Bier trinken kann. Antwort: "In Amerika sollte niemand trinken und fahren." Ich will ja auch erst trinken und dann fahren! Die Tante hat jedenfalls ihren Job verfehlt.
Wir sitzen auf Bänken im "Supportes Block". Etwa wie daheim auf 11. Neben uns dann tatsächlich die Supporter, die auch das ganze (!) Spiel singen und mit Fahnen wedeln. Sogar einen "Echo Song" wie bei uns gibt's mit „Earth“ und „Quakes“. Außer im Block neben uns sitzen alle Fans gemischt. Viele haben die blau-schwarzen Vereinsfarben an oder eben rot-weiß. Ich bin schwarz-gelb. Alles ist sehr friedlich. Es gibt auch ein paar Ordner und etwa genauso viele Popcornverkäufer. Das Stadion fasst sage und schreibe 10300 Zuschauer. Eine Ansage, wie viele da sind, gibt es nicht. Es hat eine lustige Form: Wenn man das mit dem Westfalenstadion vergleicht, fehlen Block 15 und Südost sowie die komplette Nordtribüne inkl. Ecken. Das Spiel ist so mittel, doch offenbar bringt die Kabinenpredigt was. Die Führung liegt in der Luft, aber das Tor machen die anderen. Einmal kurz hört man dann mindestens ein Drittel der Zuschauer "Toluca, Toluca" rufen. Sonst null Support von denen. Als Antwort gibt's von einem "show us your greencard". Allerdings Unsinn, da auch die Heimfans überwiegend Mexikaner sind. Klar, die Amis gucken ja eher Football oder Baseball. Ein paar Fans hauen dann auch kurz vor Schluss ab, aber nur wenige. Das hätte auch keinen Sinn gemacht, denn die Quakes machen tatsächlich in der 94. Minute den Ausgleich. Die Fans ziehen sich die T-Shirts aus und wedeln damit. Ende. Und das schon um kurz vor neun. Das wünsche ich mir mal daheim...

Nachmittags am nächsten Tag haben wir dann mal wieder einen Klassiker: wir trudeln gemütlich an der Anlegestelle zu unserem gebuchten Ausflug für die Verbrecherinsel ein, um zu erfahren, dass heute alle Trips abgesagt wurden. Der Himmel ist blau und das Meer ruhig. "Ja, jetzt ist das Meer ruhig, aber heut Morgen nicht und da haben wir alle Angestellten nach Hause geschickt." Arrrggh! "Und kann ich denn morgen sicher sein, dass das nicht wieder passiert?" "Ja, da kam das letzte Mal vor sieben Jahren vor." Klar, ich bin ja auch hier… Also buchen wir auf den nächsten Morgen um. Wir machen die Not zur Tugend und beschließen, am Strand vor unserer Unterkunft ein paar Pils plattzumachen. Das ist natürlich verboten im spaßfreien Kalifornien, so dass wir zunächst aus einer Gauloises-Stofftasche trinken, aber dann doch bequemer in Prohibitionsmanier die Büxen in Papier einwickeln.

Alcatraz ist ein cooler Ausflug. Wir verlassen nach insgesamt 90 Dollar Parkgebühren S. F. und machen uns auf den Weg zum Yosemite Park.

Auf ins Landesinnere
Nennen wir es „vom Allgäu zur Spielbank Hohensyburg“.
Wir checken abends per Telefon ein, dass vor unserer Unterkunft hängt, wo man uns den Türcode nennt - Homeoffice Teil 2. Unser Zimmer ist schön mit einer kleinen Veranda davor, um ein Gläschen Wein zu genießen. Allerdings fragen wir uns, ob eine Mikrowolle, eine Kaffeemaschine und ein Kühlschrank eine "voll ausgestattete Küche" ist. Da muss ich wohl mal hinschreiben...

Am nächsten Morgen geht's in den Nationalpark. Meine Frau – durch mich angesteckt - ist mittlerweile richtig krank. Sie schlägt sich tapfer, gehört aber eigentlich ins Bett. (Größere) Wanderungen fallen also aus. 1000 Meilen sind schon rum. Also fahren wir weiter noch durch den Sequoia Park mit den Baumriesen. An diesen Tag sind es nicht viele km, aber wegen des Gebirges und der vielen Kurven dauert alles sehr lang. Hier liegt Schnee und es sind nur 8 Grad. Nach einer Millionen Kurven nehmen wir das erste Motel, was uns in die Quere kommt. Ich besorge schnell zwei Pizzen und weiß nachher auch, warum so viele Psychofilme hier gedreht werden: ein kleiner, untersetzter Mann Ende fufzich mit einer wirschen Frisur steht von seinem Tisch auf, wischt mit seinem Gästehandtuch seinem Mund und anschließend seine Nasenlöcher aus. Dann wirft er sich den Lappen lässig über die Schulter. An der Tür wartet er auf seinen Kumpel. Ein hagerer Typ mit Daunensteppweste (ich habe kurze Hose und T-Shirt an). Dann kommt ein Kerl mit dem dreckigsten Sweatshirt und seinem kleinen Sohn rein. Ich starre ihn verdutzt an und dann grüßt er mich - Freakshow Teil 1.

Heute liegt vor uns die längste Etappe, die nicht nur lang sondern auch langweilig ist. Nach dem Sonnenaufgang in den Bergen geht es durch endlose Orangenplantagen, die offenbar grundsätzlich nicht geerntet werden, denn der Boden ist voller Apfelsinen. Kurz vor Bakersfield ist alles voller kleiner Bohrtürme. Wir tanken hier den teuersten Sprit außerhalb von L. A. Das versteh einer...

Wir legen einen Zwischenstopp an einer Geisterstadt ein. Tinnef Teil 2: vom Prinzip her kann man überall auf der Welt ein paar Hütten aufstellen und macht daraus Fressbuden, Souvenirläden und ein paar Buden mit angeblichen Handarbeiten, dann packt man noch ein letztes Häuschen mit Krempel voll, den man bei Oma im Keller gefunden hat und fertig ist "Ghost Town". Die Buden müssen dabei nicht alt sein, sondern nur alt aussehen. Ach ja: 15 Piepen Eintritt nimmt man noch zum "Erhalt" des Ganzen...

Egal, wir mussten ja ne Pause machen. Der Rest der Reise ist öde, bis wir abends den Sündenpfuhl des Landes erreichen: Las Vegas. 19 Meilen vor dem Ziel fahren wir noch 13 Meilen durch den Red Rock Canyon. Das Auto sagt, wir haben noch 40 Meilen Reichweite. Dann fängt die Anzeige an zu blinken. Ein unnötiger Stress und wir erreichen ziemlich fertig unsere Lasterhöhle.

Ein sehr großes Hotel am Stadtrand inkl. Casino (also so wie Hohensyburg) versteht sich! Steffi wähnt sich bereits im Fieberwahn, als uns in der Spielhöhle die ersten Leute mit Fluppen in der Fresse entgegenkommen. Auch in den Flurs und auf den Zimmern darf geraucht werden!

Am nächsten Tag gibt's dann einen kleinen Ausflug zum größten Staudamm des Landes, dem Hoover Damm. Nachmittags lungern wir zum ersten Mal an einem Pool rum. Dann nehmen wir ein extrem günstiges und genauso vielfältiges Buffet ein. Ich finde es ja klasse, dass man in diesem Land nicht anders bedient wird, je nachdem, was man an hat. Aber halbwegs saubere Klamotten könnten es doch wenigstens sein! Vor uns in der Schlange stehen zwei stinkende Vollasseln, mit fettigen Haaren, kaputten und dreckigen Klamotten. Überhaupt staune ich, wie viele degenerierte Exemplare unserer Spezies hier rumlaufen. Fast eher eine Monster- als eine Freakshow Teil 2. Und krass auch, wie viele Rentner ihre Kohle hier verzocken. Der "Strip" (sozusagen der Westenhellweg) ist nachts schon krass. Ein paar Hotels haben immer noch ihre Shows draußen, auf drinnen haben wir keinen Bock. Es gibt wohl kaum eine andere amerikanische Stadt, wo abends so viel los ist. Manche Hotels sind mit einer "Bahn" miteinander verbunden, um die fetten faulen Zocker zu transportieren. Parken in Las Vegas kostet null. Da könnten sich die anderen Städte mit ihren Puffpreisen mal ne Scheibe abschneiden! Das erklärt vielleicht auch, warum die in den Filmen immer Taxi fahren... Lokale Kulturbesuche, von denen hier viel(versprechende) Werbung verteilt wird, werden von meiner Frau untersagt.

Wir fahren heim, um noch unsere Pflicht zu tun: Wir starten das obligatorische Spiel an zwei einarmigen Banditen. Als ich vor 19 Jahren hier war, konnte man für 25 Cent zocken. Willkommen in der Gegenwart: 2 US$ Minimum, die meisten Automaten wollen gar nur Kreditkarten. Ich stecke also zwei Scheine rein und nach etwa zwei Sekunden sind die auch weg. Jetzt ist Steffi dran. Es dauert kaum länger, aber sie gewinnt 80 Piepen! Ein Teil davon wird gleich umgehopft. Absacker? Kennen die nicht. Aber Jägermeister ist grad im Angebot...

Die Nationalparks
Das war's schon mit Nevada. Auf geht's zu Tante Utah. Aber erst mal durch Arizona. Zunächst langweilige Gurkerei, bis wir dann kurz vor dem gelobten Land sind. Meine Frau knipst wie verrückt. Die Landschaft ist beeindruckend! Der biblische Name "Zion" kommt nicht von ungefähr: gegründet wurde der Nationalpark 1909! So ein T-Shirt muss ich natürlich haben. Nach einer kleinen Wanderung und einer atemberaubenden Fahrt erreichen wir am St. Patricksday (das einzig deutsche, was dem nahe kommt, ist wohl das Oktoberfest: nur statt weiß-blau haben alle grüne Sachen an) unsere erste miese Unterkunft. Wir haben in dem Kaff auch noch 2 Nächte gebucht. Angeblich wurden hier Folgen von „Rauchende Colts“ und „Der Mann in den Bergen“ gedreht (kennen die jüngeren von euch wohl nicht mehr). Wir holen uns ein 12er Pack Bier und gehen auf dem Heimweg ins Restaurant. Das Bier dürfe ich hier aber nicht trinken meint die Kellnerin. Auf was für Ideen die hier kommen, worauf die uns hinweisen müssten... Gemütlich haben die Amis ja null drauf. Es ist nicht so, dass in dem 5.000 Seelen Nest die Leute Schlage für das Restaurant stehen, aber nach unserem zweiten Bier bekommen wir auch die Rechnung. Scheinbar dauert es der Tusse zu lang und nach Kurzem fragt sie, ob sie unsere Kreditkarte schon mal haben kann.

Am nächsten Morgen geht's dann in den Bryce Canyon. So'n bissle wie eine Mischung aus einer aufgeschnittenen Tropfsteinhöhle und dem Sauerland. Ein offensichtlich geistig behinderte Frau macht uns auf folgendes aufmerksam: Von Kanab aus ist die Straße bis 11:30 gesperrt. Na super. Dann eben shoppen. Erstaunlich, wie diese Menschen hier integriert werden. Wir knacken die 2.000 Meilen kurz vor dem Gipfel auf über 3.000 m.

Die Idee war ursprünglich, dort etwas zu wandern und dann Abend hier noch mal zu pennen. Aber bei exakt 0° C haben wir da auch exakt null Bock drauf und da selbst an St. Patricksday in dem Ort aber auch absolut null los ist, sagen wir die zweite Nacht ab. Das mit der Straße konnte man nicht wissen, höchstens das mit dem Wetter - das höchstens erste von zwei Sachen, die ich anders machen würde. Auch in Page - unserer nächsten Station - wollen wir keine zwei Nächte bleiben. Wir hatten uns vorher im Web ein paar Butzen angesehen, aber nix gebucht. Zum Glück! Nun raucht meine Frau bekanntlich. Auf dem Zimmer natürlich nicht, aber in manchen Absteigen darf man noch nicht mal auf dem gesamten Hotelgelände rauchen („Sie können auf dem Parkplatz rauchen.“). Dafür hab selbst ich kein Verständnis! Das bringt uns in die - zwar von außen gammeligen - kuhle Traveloge, denn wir haben einen kleinen Balkon mit Blick zum Sonnenuntergang.

Ein Bisschen wie am Möhnesee – der geilste Tag
Der Plan auf dem zweitgrößten US-Stausee Bötchen zu fahren, wird bei 11° C gestrichen. Der Vorteil der Übernachtung in Kanab bringt uns allerdings zu zwei ungeplanten und relativ unbekannten Orten: der Antelop Canyon, eine durch Wasser gewaschene Felsspalte. Einzigartig! Und dann zum Horseshoe Bend - praktisch so was wie die Moselschleife. Uns stockt der Atem! Ich bin zwar schwindelfrei, aber hier geht es hunderte von Metern senkrecht in die Tiefe. Abends geht's dann ins Monument Valley. Beeindruckend! Aber wir fahren zunächst 20 Minuten weiter. Ebenfalls von den Touristenströmen - unverständlicherweise - missachtet zum Gänsehälse "Park" (was hier alles Park heißt, ist nicht nachzuvollziehen). Also nochmals die Moselschleife, nur drei Mal hintereinander. Dann geht's zur besten Unterkunft der Reise: eine komplette Wohnung (heißt hier Suite) und gar nicht mal teuer. Wir nehmen uns ein paar Pils und eine Decke mit und genießen den wundervollen Sonnenuntergang, der die roten Felsen noch roter werden lässt. Dieser Tag wird lange in Erinnerung bleiben. Unfassbar geil!

Dort in der Nähe hören wir im Radio tatsächlich so einen Indianer-Sender und wie aus dem Winnetou-Film mit „Hey Ja, Hey Ja,…“. Da es arg rauscht, vermuten wir eine geheime Sendung, die jetzt nur über Radio statt mit Rauchzeichen verbreitet wird. Am Straßenrand gibt es immer wieder Schilder mit Pfeilen drauf, die uns offenbar vor wilden Indianern warnen wollen. Deren Kolonisierung wundert mich nicht, wenn die damals so enthusiastisch waren, wie Leute in der Touristeninfo („Wann ist denn Sonnenuntergang?“ –„Ähm, ja, so um 7.“ – „ok, und wann ist denn Sonnenaufgang?“ –„Ähm, ja, so um 7.“ Das war schon extrem präzise…).

Der Rückweg
Wir verlassen Monument Valley, nachdem ich mir tatsächlich bei 3 Grad noch den Sonnenaufgang reingetan hab. Ziel ist Flagstaff. Die Reise ist nicht so lang, doch der zweite Teil langweilig. Wir beschließen, einen kleinen Umweg durch den Wupatki Park zu machen, eine Art frühzeitliche Siedlung (also praktisch Xanten) und dann vorbei am Sonnenuntergangskrater (der heißt so, weil so aussieht, als ob die untergehende Sonne ihn anleuchtet. Drum herum sieht's so aus wie auf Lanzarote. Wir sind relativ früh in Flagstaff und wollen die Freizeit in mickrigen aber durchaus netten "Altstadt" nutzen. Eine Fahrt über die Girls Ranch Road wird mir verboten. Zunächst suchen wir uns eine Unterkunft. Unser einziges Hostel auf diesem Trip ist ganz nett und direkt neben der oben genannten Innenstadt. Bevor da aber hinkommen, müssen wir auf den Zug warten. Wir beide zählen zwei Loks und 104 Wagons. Dann kommt ein etwa gleich langer in die andere Richtung. Auch nachts fahren die alle ca. 45 Minuten weiter. Direkt nebenan essen wir lecker Steak und probieren einige dort gebrauten Biere. Zwei schmecken nach Tannennadeln, die anderen drei sind lecker und wir nehmen uns ein Sixpack mit.

Dann steht ein klassisches Highlight auf dem Programm: der Grand Canyon. Das Wetter ist super und auch der Rest ist genial. Zwei asiatische Eltern stauen ebenfalls, während das Asia-Kind lieber mit seinem Gameboy spielt. Das nenn ich mal Geldverschwendung. Ursprünglich hatte ich hier auch eine Übernachtung mehr eingeplant, aber unsere Birnen sind total voll und wir würden hier morgen eh nichts mehr machen, also fahren wir raus und wollen auf die Route 66. Die beginnt (ohne Highway) in (Tr)Ash Fork. Wir fahren durch das Rattenloch und ich muss tanken. Ich frage, ob es denn Motels in dem Ort gibt. "Ja, zwei." Die Bruchbuden waren also tatsächlich in Betrieb! Wir hauen schnell aus der Kulisse für den Standard-US-Psychotriller ab. Und erreichen kurz vor Sonnenuntergang Seligman. Das Motel, was uns ins Auge fällt, wird von einem Deutschen geleitet, der vor ca. 25 Jahren aus Freiburg ausgestiegen ist. Die Zimmer sind "Themenzimmer“. Wir nehmen das Elvis-Zimmer. Das Bett ist so breit, dass ich nicht von einer Seite zur anderen greifen kann und so hoch, dass ich kaum mit den Füßen an den Boden komme, also überlege ich, ob ich kurzer Hand eine Leiter für meine Frau organisiere. Der Breisgauer empfiehlt uns noch "Lillos Café", ebenfalls von einer Deutschen geführt. Am nächsten Morgen shoppen wir noch Route 66 Kram und die einzigen 100 km des Urlaubs fährt meine Frau bis Kingman. Kurz vorher finden wir zum ersten Mal überhaupt in den USA einen Trödelmarkt. Hier kann man natürlich auch Waffen kaufen. Zum Mittag bestell ich mir richtig geiles Frühstück. Auf meine Frage, ob es denn hier auch eine Altstadt gibt, schaut mich die Kellnerin fragend an. Wir seien doch mitten drin. Ah so. Also abhauen. Da wir nicht den ganzen Tag im Auto sitzen wollten, fahren wir einen 20minütigen Umweg an den See Havasu. Irgendein Superreicher Trottel hat eine ausrangierte Brücke aus London gekauft und die hier wieder aufbauen lassen. Wir legen uns bei ca. 29 Grad an den Strand. Dann suchen wir uns mal ein Zimmer... Dabei haben wir Folgendes nicht beachtet: es ist Samstag und zu allem Überfluss auch noch Springbreak (Partyferien oder Schützenfest für Postpubertierende). Dann wären wir nicht hergekommen. Meine Frau ist entsetzt, für was für Bruchbuden die hier solche Preise nehmen. Wir hätten durchaus mehr gezahlt, aber dann bitte auch was Nettes. Überall macht man und darauf aufmerksam, dass es laut werden kann. In einer Lobby hat der Typ am Empfang auch schon einen sitzen. Was nun kommt, ist etwa „vom Halterner Stausee an die Nordsee mit Zwischenübernachtung in Wanne-Eikel“: wir verlassen also den Stausee und wollen das nächste Motel nehmen. Nur kommt das erst in 2,5 Stunden. Das ist ungewöhnlich. Also reißen wir heut noch die 3.000 Meilen-Marke. Wir müssen eh tanken. Der Stopp besteht aus einer Tankstelle, zu der ein Motel und ein Café gehören. Sonst nix! Die Typen an der Tankstelle sehen aus und sprechen wie Hinterwäldler. Ein Opa meint in meiner Frau die Zwillingsschwester seiner Nichte zu erkennen und möchte uns knipsen. Freakshow Teil 3. Warum wir nicht noch die eine Stunde bis Barstow gefahren sind, kann ich nicht sagen. Wir bleiben also in dem Loch. Ich zieh mir in den nächsten 70 Minuten 6 Büchsen Bier rein und geh schlafen.

Und wie das in Wanne-Eikel so ist, ist man 2,5 Stunden später am Meer. Die Straßen werden voller und der Sprit unverständlicherweise teurer. Bei uns ist der doch in entlegenen Ecken am teuersten?! Gegen Mittag sind wir im Schickimicki-Ort Laguna Beach. Die Superfrau im Visitor-Center besorgt uns das günstigste Zimmer am Stadtrand mit Meerblick vom Balkon – wir fragen selber noch ein paar Nobelbutzen an und sind dann sehr glücklich über unser teuerstes Zimmer im Urlaub. Wir sind hier nur Abschaum. Wir lungern etwas am Strand rum, um dann mit drei Pullen Wein die Romantik des Augenblicks vom Balkon zu genießen.

Zurück am Meer
Der nächste Tag zeigt, woher der Autor dieses Blogs seinen Namen hat: Auf geht’s nach San Diego. Die Gegend hier hat über 300 Sonnentage im Jahr. Und bei 10 % Regenwahrscheinlichkeit regnet es natürlich. Ich bin dann auch wieder krank (keine Ahnung, ob ich überhaupt gesund war), vermutlich habe ich mich vor zwei Tagen verkühlt, als wir mit durchgeschwitzten Sachen in einem auf -273° Grad runtergekühlten Supermarkt waren.

Wir fahren die Küste runter, bis wir bemerken, das Ladekabel für unsere Handys vergessen zu haben. Statt 100 mi hin und her zu fahren, kaufen wir für 20 Piepen ein Autoladekabel. Die Trottel senden uns das dann am Freitag nach, obwohl sie das eigentlich schon zwei Tage eher machen wollten. Noch ein paar Kröten weg. Dann wird bei dem miesen Wetter geschoppt, was das Zeug hält. Abends erreichen wir unsere einzige Privatunterkunft, allerdings können wir erst kurz vor 20:00 Uhr aufs Zimmer, weil der immer noch bewohnende Bodybuilder sich erst mal vier Hacksteaks braten muss. Wir wohnen bei einem Mormonenehepaar. Die trinken keinen Alkohol. Noch nicht mal Kaffee. Sie unterrichtet von daheim im Bademantel übers Internet und Telefon an Militärkrankenhäusern – Homeoffice Teil 3.

Wir besichtigen am nächsten Tag noch San Diegos Altstadt und alte Stadt (ja, hört sich dämlich an, sind aber zwei verschiedene Sachen), das uns bis auf die Parkhauspreise gut gefällt. Da das Wetter immer noch richtiger Rotz ist („Das kommt hier sonst nicht vor, dass wir zwei Tage die Sonne nicht sehen.“), reisen wir vorzeitig ab Richtung Palm Springs. Kollateralschaden ca. 75 €. Wir sind beide sehr traurig. Sowohl ein lecker Bierchen am Pool mit Derby im Radio hören als auch ein Trip rüber nach Mexiko fällt aus. Wir bekommen noch ein „superneues Testament“ (also ein, das neuer ist als das neue – die Mormonenbibel). Unterwegs fängt es dann auch noch an zu regnen. Angeblich soll es nach zwei Autostunden deutlich (!) besseres Wetter sein. Noch 25 Minuten. Immer noch 16° C. Unsere Hoffnung sinkt fast auf null, aber dann kommt zunächst ein Sandsturm und darauf steigt das Thermometer in 20 Minuten um 6, in den letzten 5 nochmal um 4 Grad. Endlich haben wir noch etwas Zeit am Pool.

Palm Springs, das ist Schickeria pur. Der letzte Abend, gleichzeitig unser 4 5/6ter Hochzeitstag. Wir wollen nochmal lecker Essen gehen. Wir laufen in die Innenstadt, die brummt. Die meisten Restaurants sind rappelvoll und die aufgebrezelten Schnösel sind uns noch mehr zu wider als die horrenden Preise. In einer Nebenstr. Werden wir dann doch noch fündig. Der beste Service, den wir je hatten. Ich mache meine Gattin darauf aufmerksam, dass ca. 85 % der Gäste Männer sind – sogar die Frau am Nachbartisch…

Wir verlassen am letzten Morgen den Ort, der früher für Partys der Springbreaker berühmt war, die jetzt aber alle „vertrieben“ wurden – nach Lake Havasu. Hätten wir das mal eher gelesen… Noch einmal wollen wir amerikanisches Frühstück, aber das ist nicht so einfach von der Autobahn aus. Hauptsächlich Burger- oder Mexiko-Läden also landen wir wieder bei ihop, wo wir nicht mehr hin wollten, weil da nur Pansen arbeiten. Auch da: Ich spreche mit drei Leuten, der so leise, dass ich bei jedem Satz nachfragen muss; der zweite nuschelt so, dass bei jedem Satz nachfragen muss und der dritte versteht mich nicht. Die Frage für mich war: Hash Browns, ZWEI Eier, ZWEI große Würste: 9,69 US$ und dann Hash Browns, DREI Eier, DREI kleine Würste, drei Panne-Kackes: 9,29 US$. Häh??? Panne eben, oder die großen Würste müssen wirklich sehr groß sein. Das Essen ist wenigstens gut.

Gegen Mittag sind wir am Strand – hinter ein paar Villen, DIREKT daneben Industrie. Dort mache ich den größten Fehler: Wir lesen etwas in der Sonne und entscheiden, noch ein letztes an Meer zu gehen. Anschließend sind meine Fußsohlen schwarz. Auch mehrfaches Waschen hilft nicht.

Wir sind am Flughafen. Der Flughafen ist ein klitzekleines Bisschen größer als z.B. der in Dortmund. Ich frage sage und schreibe sieben (7!) Leute, wo denn der Briefkasten sei. Zwei Terminals weiter sagt man uns dann, wo es sei und das er „winzig“ sei und der einzige im ganzen Flughafen. Den finden wir natürlich nicht.

Nach dem mindestens drittlängsten Flug meines Lebens landen wir zunächst in der sportlichen Hauptstadt der Langeweile. Die Türen des Busses sind bereits zu, da stelle ich fest, dass wir Steffis Ehering im Flieger verloren haben. Ich schaffe es doch noch raus und finde den Ring wieder.

Fazit:


Fahren: 3631 mi (ca. 5850 km) hört sich viel an, ist es aber dort (!) nicht. Der Wagen fährt mit Tempomat auf den meist schnurgraden Straßen fast von allein. Die Amis halten sich schon arg an das Tempolimit (normalerweise 110 bis maximal (!) 130 km/h). Einen Drängler hab ich nur einmal erlebt. Wer allerdings denkt, dass dich einer reinlässt, weil du blinkst, der irrt.

Tiere: Davon hätte ich gern mehr gesehen, ich meine das „Wildleben“. Ein paar Bergziegen und Elche haben wir geknipst, für den einzigen Kojoten waren wir zu lahm. Totgefahrene Tiere braucht man hier offenbar nicht wegräumen. Ok, so ein Hase oder Eichhörnchen werden schnell eins mit der Straße, aber Hund, Ziege und kurz vor dem Wendepunkt unserer Reise sogar ein Pferd bleiben dann doch etwas länger am oder auf dem Asphalt liegen.

Alkohol: Mit dem Bier muss man aufpassen, dass man nicht überall erhältliche Plörre (Budweiser usw.) nimmt. Die hat meist nur 3 %. Auf ganz vielen Dosen steht gar nix drauf. Nur die Warnung für Schwangere und Autofahrer weißt überhaupt auf Alkrückstände hin. 80 % des amerikanischen Weins kommen aus Kalifornien. Also den hier trinken! Allerdings wo? Als wir vor ein paar Jahren in Mittelamerika ein paar Jungs von dort getroffen haben, stellte ich die Frage, warum sie denn von einem Strand (also Kalifornien) zu einem anderen Strand fahren. Die Antwort war: „In Kalifornien kann man keinen Spaß haben.“ Stimmt leider bzw. man muss einfallsreich sein (wir haben den Rotwein in Kokapullen umgefüllt).

Natur: Die ist sicherlich in Sachen spazieren oder gar wandern zu kurz gekommen, was aber unserer Gesundheit geschuldet war. Es war praktisch immer einer krank.

Strand: Sehr angenehm, dass es hier keine nervigen cold-drinks-my-friend-Vögel gibt, allerdings muss man sich vorbereiten bzw. aufpassen, wo man was macht (s.o.). Aber unbedingt einplanen. Sonnenuntergang am Meer hat ja auch immer was!

Essen: Die Mikrowelle war unser bester Freund. Wir hatten definitiv keine Lust drei Wochen lang zweimal am Tag essen zu gehen. Man muss nicht zwangsläufig zunehmen, was wir auch nicht gemacht haben. In allen Supermärkten gibt’s ne große Auswahl an TK-Gerichten für die Mikrowelle. So kann man auch mal im Bett essen.

Einkaufen: Kundenkarte rulz! Bei vielen Ketten kann man sich lediglich unter der Angabe eine Kundenkarte besorgen und so Rabatt bekommen. Klappt leider nicht immer, also findet eine US-Telefonnummer raus. Zum Glück hatten wir auch so genug Platz im Koffer gelassen. Es wurde ganz schön eng. Bei dem miesen Wetter auf dem Weg nach SD haben wir durch Zufall so ein Factory Outlet gefunden. Da macht Einkaufen richtig spaß. Generell ist die Einkaufssituation deutlich entspannter als hier. In der Innenstadt wird man in vielen Läden fast tot getrampelt, dort waren wir oft die einzigen Kunden.

Reisezeit/ Wetter: Wir waren genau in den drei Wochen dort, die uns die USA in der Sommerzeitumstellung voraus sind, also nur acht Stunden Zeitunterschied. Arizona macht da nicht mit, Utah aber schon, was extrem dämlich ist (das wäre so, als ob Deutschland und die Schweiz umstellen, Österreich aber nicht). Bei Temperaturen von 0° bis 32° C war eigentlich alles dabei, was natürlich entsprechend flexible Klamotten verlang. Bis auf den südlichsten Punkt mit dem vermeintlich besten Wetter (San Diego), das sich dann als das einzige miese herausstellte, hatten wir fast immer blauen Himmel (super für Fotos).

Für Nachmacher: Unbedingt im ADAC sein! Die Mietwagenkonditionen sind sehr gut und in manchen Motels gibt’s 10 % Rabatt. Ich würde den Trip wieder fast genauso machen (außer s.o. (Lake Havasu, Kanab)). Da wir an dem Tag des Fußballspiels nicht noch stundenlang im Auto sitzen wollten, mussten wir den Abend vorher in SF (oder Nähe) sein. Apropos SF: Das Ziel war gesetzt und ich wollte unbedingt in Monument Valley. Auf dem Weg dorthin fährt man mehr oder weniger an all den Zielen oben dran vorbei. Falls wir nochmal her kommen (was wir definitiv wollen), evtl. mal im Mai (um in LV noch mal zu heiraten) und dann vom Yosemite über den Tioga Pass (der ist bis Mai normalerweise gesperrt) und durchs Death Valley. Das hätte ich auch vorher gesagt und daher mussten wir auch durch den Sequoia Park, weil man an dem dann eben nicht vorbei käme. Wir hatten einige Hotels vorgebucht, was auch gut war (die erste Nacht sowieso immer, in LV – also großen Städten – macht das auch Sinn) und einige spontan, was auch gut war (hinter dem Sequoia Nationalpark). Einmal hatten wir ein Hostel (Flagstaff) und einmal privat (SD). Also alles dabei.

Alles in allem ein absolut geiler Trip!

Euer
Häuptling Schwarzfuß